Freitag, 23. Oktober 2015

[Ägypten] Perle am Damm

Hallo Leute!

Eine echte Perle am Oberlauf des Nils, direkt am Hochdamm und am Nasserstausee ist Assuan...

Assuan
^^^^^^^^^^^^
Wir verbrachten 2 1/2 Tage in Assuan, eine Nacht im Hotel Philae und zwei weitere Nächte im Amfaj Kreuzfahrtschiff, mit dem wir dann auch später Richtung Luxor weiterfuhren.

Tag 1
´´´´´´´´´´´´
Wir kamen gegen 15 Uhr im Hotel Philae an. Gelandet sind wir am Flughafen von Assuan, der etwa 15 km außerhalb von Assuan liegt. Schon die Fahrt dorthin ist spannend, quer durch die Wüste, über den alten Damm mit Aussicht auf die Insel Philae.

Wir waren ziemlich kaputt, daher haben wir am ersten Tag nicht allzu viel gemacht. Wir gingen kurz zum Basar, der sich über chaotische Straßen hinzieht und zum Teil wirklich chaotisch ist.

Am Abend, zum Sonnenuntergang machten wir dann eine einstündige Tour mit einer Feluke. Das traditionelle Segelschiff gleitet entspannt über den Nil - eine echte Wohltat, wenn man aus dem streßigen Kairo kommt. Die Feluken-Tour kann man leicht selbst organisieren, kommt man auf die Corniche, wird man meistens direkt angesprochen. Wir zahlten für die Stunde bei Captain Muhammad Ali 50 L.E. (plus Trinkgeld natürlich) und organisierten gleich die Taxifahrt für den nächsten Tag, da Ali gefühlte 30 Brüder hat, war auch ein Taxifahrer dabei - und für 6 Stunden zahlten wir 100 L.E. (auch wieder plus Trinkgeld).


Tag 2
``````````````
Der zweite Tag begann früh für uns. In Ägypten gilt es oft, die frühen Morgenstunden zu nutzen. So waren wir mit Usama, Muhammads Bruder, für 7:30 verabredet. Zuerst ging es zum Hochdamm. Dort gibt es in der Mitte einen Parkplatz, von wo aus man einen Blick auf das technische Wunderwerk werfen kann, das einen 500 km langen Stausee aufstaut.

Zweite Station war der Tempel von Philae, der kurz vor dem alten Damm auf einer Insel liegt. Daher erreicht man den berühmten ISIS Tempel nur mit einem kleinen Boot.

Dritte Station war schließlich der unvollendete Obelisk, der allerdings unserer Meinung nach eher weniger spannend und daher zu vernachlässigen ist.

Am frühen Abend schließlich nahmen wir eine Fähre zur Insel Elephantine, die sich in der Länge beinahe über das gesamte Stadtgebiet hinzieht. Ein echtes Highlight ist hier die archäologische Ausgrabungsstätte an der Südspitze der Insel, wo die altägyptische Stadt Abu mit ihren Tempelanlagen lag.

Im Anschluss nahm uns unser Bootsführer dann noch mit auf eine zweistündige Tour im ersten Katarakt, dem Nilabschnitt direkt oberhalb der Insel Elephantine bis zum Hochdamm. Hierhin kommt man hauptsächlich mit den kleinen Motorbooten, da es hier zahlreiche Strömungen gibt, die für die Feluken nicht so einfach sind. Spannend sind hier vor allem die Vögel, die man beobachten kann.


Tag 3
''''''''''''''''''''''
Auch an Tag 3 starteten wir wieder recht früh, diesmal direkt vom Kreuzfahrtschiff, auf das wir am Abend vorher umgezogen sind - eine interessante Erfahrung übrigens. Wieder dauerte es keine 10 Minuten, bis wir uns mit dem Feluka-Captain einig wurden, der uns an diesem Tag begleiten sollte. Diesmal wollten wir das Westufer erkunden.

Erste Station waren die altägyptischen Gräber der Herrscher am Berg Qubbet el-Hawa. Hier kann man mit einem Guide zahlreiche der mehr als 3000 Jahre alten Höhlengräber besichtigen.

Zweite Station schließlich waren das Aga Khan Mausoleum (das ja leider geschlossen ist und bleibt) und das grandiose Simeonskloster, das seit mehr als 700 Jahren verlassen ist und mitten in der Wüste liegt.

Den Rest des Tages verbrachten wir dann mal ganz entspannt am Pool unseres Kreuzfahrtschiffes (wie gesagt, das muss auch mal sein) um dann am Abend nochmal auf den Basar zu gehen - was mir persönlich ja immer viel zu anstrengend ist, wenn man um jeden Preis kämpfen muss. Deshalb habe ich auch nichts gekauft.

Am nächsten Morgen um 4 Uhr legte das Schiff dann schließlich ab in Richtung Luxor.


Fazit
^^^^^^^
Nach der Erfahrung in Kairo ist Assuan Entspannung pur. Und es gibt wahnsinnig viel zu sehen, was bei der Hitze gar nicht so einfach ist - auf der Elephantine-Insel war ich glaub ich kurz vorm Hitzschlag. Man sollte also niemals Sonnenschutz und Wasser im Hotel lassen.

Und wenn Assuan nicht genug zu bieten hat, starten von hier aus auch täglich die Konvois nach Abu Simbel, dazu muss man allerdings mit bis zu 8 Stunden Busfahrt rechnen, daher haben wir uns das erspart - man muss sich ja auch was fürs Wiederkommen aufheben.

Assuan ist aber nicht nur aufgrund der vielen Spuren der Geschichte spannend, sondern auch aufgrund der interessanten Mischung der Natur. Auf der Westseite reicht die Wüste bis hinunter ans Nilufer. Gleichzeitig hat man aber auch auf den zahlreichen Inseln ein sattes Grün und im ersten Katarakt nisten sogar zahlreiche Vögel. Wir haben allerdings die Erfahrung gemacht, dass man sich Boote und Taxis am günstigsten selbst organisiert. Das ist selten ein Problem (bei den Schiffen haben wir meistens kaum den Boden der Corniche berührt und hatten schon 3 Leute bei uns, die uns rumfahren wollten. Ob Feluka oder Motorboot kostet meistens gleich. Motorboot ist schneller und man kommt auch problemlos in den ersten Katarakt, Feluka ist dafür entspannter, aber auch spannender bei wenig Wind gegen den Strom des Flusses, da neigt sich das Boot dann schon ordentlich.


Assuan ist grandios, es gibt viel zu erkunden und gleichzeitig ist das ganze nicht zu hektisch - von mir gibt es 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen